Close but no cigar

Close, but no cigar

Ein Ausstellungsprojekt von Larissa Leverenz, Uta Heinecke und Leslie Greene

Die Vernissage findet am Donnerstag, 01. Juni 2017 um 18.30 Uhr statt.

 

Leslie Greene Er, Sie (ÖL /Leinwand) | http://leslie.greene.free.fr/

Larissa Leverenz:        White Man in Bed. |  www.larissaleverenz.com

Uta Heinecke:   Mein Freund der Hund (Skizzen, 21 x15 cm) | www.utaheinecke.at

„Close but no Cigar“ war der Wahlspruch eines Zirkus-kraft-spiels.

Wer stark genug war, konnte eine Zigarre gewinnen. Wer es nicht schaffte wurde mit dem Spruch “ Close but no Cigar“ getröstet.

Dieser, auf Männer zugeschnittene Spruch wurde von den 3 Künstlerinnen auf die Kunst übertragen, um ihre Rolle im männerdominierten Kunstbetrieb und der Gesellschaft zu untersuchen und zu hinterfragen.

Ob es nun Arbeit oder Kinder, die Notwendigkeit zu Überleben, das Bedürfnis nach Sicherheit oder auch das mangelnde Selbstbewusstsein die Ursache ist… Es scheint auch charakteristisch für Frauen im Allgemeinen und Künstlerinnen im Speziellen zu sein, dass ihnen der „große“ Erfolg nur selten gelingt.

Die drei vorgestellten Positionen nähern sich dem Thema spielerisch, mit Farbe und Humor und in ihrem bevorzugtem Medium, der Malerei und Zeichnung.

Leslie Greene arbeitet abstrakt, doch können in ihren Farben und Formen sexuelle Andeutungen, Rollen gelesen werden. Ihre Malereien sind groß, bunt und unglaublich schön, sie arbeitet mit mutigen, aber immer funktionierenden Farbkombinationen, die sich überdecken, ineinander verlaufen und Metaebenen bilden.

In den Papierarbeiten arbeitet sie beidhändig. Jede Hand kann dabei auch als eine Seite ihres Denkens oder als männliche und weibliche Seite interpretiert werden.  

 

Uta Heineckes Malereien sind konkreter, poetisch und ebenfalls meist sehr bunt.. Für die Ausstellung ist eine Reihe von Arbeiten entstanden, indem die Rolle des Hundes und seines „Herrchens“ humorvoll untersucht wird.
Hier werden Rollen getauscht, geschlechterspezifische Klischees ad absurdum geführt und hinterfragt. Der Hund dient als Stellvertreter und Projektionsfläche.
Ihre letzte Residency führte sie nach Südkorea wo sie auch einen Hundemarkt besuchte, welcher sie zu diesem Thema inspirierte.
Es werden Ölmalerei, Zeichnungen und Holzschnitten gezeigt.

 

Larissa Leverenz  druckt, malt , zeichnet und collagiert auf dünne Holztafeln.
Es entstehen multiperspektivische Räume in denen die Wirklichkeit fremd und vertraut zugleich erscheint.

Zahlreiche Andeutungen zum Thema Mann und Sexualität haben in diesen Räumen Platz. Auf tragikkomische Weise begegnen wir in ihren Bildern Szenen, die sich mit dem Thema Mann und Frau in der Gesellschaft beschäftigen.

Close but no cigar kann als ein Ausdruck des Scheiterns interpretiert werden. Warum nur close? Kein Gewinn, trotz aller Anstrengung und aller Lobe…

Es kann aber auch als Stärke, als Lustigmachen über Klischees und Gewinnen-wollen in dem umkämpften Kunstmarkt verstanden werden.

Auch der Gewinn einer Zigarre ist für Frauen ja kaum attraktiv…

Man kann wie Baselitz lachen („Frauen sind die schlechteren Maler“) oder seine Erklärung akzeptieren (in etwa sie sind nicht konsequent genug) Uns Frauen fehlt oft die Radikalität, der Mut, das Draufhauen, die Wut, die Konsequenz, das Selbstbewusstsein oder eher Selbstüberschätzung, we are close, but no cigar.

Diese Ausstellung ist ein Teil eines Arbeitsprojektes und Austausch der Künstlerinnen, die Zusammenarbeit umfasst u.a. eine weitere Ausstellung in Paris im Dezember diesen Jahres. Zu den Ausstellungen ein Katalog mit Texten von Gertraud Klemm und Françoise Caille erscheinen.

Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung der Kulturkommission Landstraße statt.

Zu sehen Donnerstag 17-19 h, jederzeit nach Voran­meldung und wenn Licht brennt.